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Professor für Geschichtsdidaktik (GU, Fb 08)
Didaktik der Geschichte, Geschichtskultur, Geschichtsunterricht, Narrativität, Schulbuch
Josef Memminger
Als Professor für Didaktik der Geschichte interessieren mich alle Fragen rund um den Geschichtsunterricht und historische Bildung. Ich beschäftige mich intensiv damit, welche Narrative unterschiedliche Akteure über die Vergangenheit bilden. Jede Geschichtsdarstellung ist Deutung. Das gilt für Schulbuchtexte genauso wie für Ausstellungen im Museum oder Posts auf Social Media. Wie religiöse Aspekte in diesem Zusammenhang behandelt werden und welche Bedeutung der Religion zukommt, möchte ich noch genauer erforschen. Dabei sollen Darstellungen über Beziehungen zwischen den großen Religionen in der Geschichte zum Beispiel in Schulbüchern untersucht, aber auch Leerstellen bezüglich Narrativen „religiöser Nachbarschaft“ identifiziert werden.
Zentrale Veröffentlichungen
HERAUSGABE
Geschichte lernen 212 (2023): Schriftliche Darstellungen (Heftbetreuung)
HERAUSGABE
Didaktik der Geschichte (Basistexte Geschichte, Bd. 9), Stuttgart 2021.
In den Medien
Nicht jeder Hitlerbart ist ein Fall für die Polizei, FAZ, 12. 09. 2024, Beitrag mit Stellungnahme von Josef Memminger
Wissenschaftliches und gesellschaftliches Engagement
Studiendekan Fachbereich 08 der Goethe-Universität (Geschichtswissenschaften, Philosophie, Ethnologie)
(Mit-)Herausgeber der Zeitschrift „Geschichte lernen“
Fragen und Antworten
Wo sehen Sie aktuelle gesellschaftliche Anknüpfungspunkte für Ihre Forschung?
Narrative und (perspektivische) Deutungen von Geschichte in unterschiedlichen Darstellungen erkennen und einordnen zu können, sehe ich als äußerst bedeutsam für die Orientierung in unserer Gegenwart und als fachspezifische Facette einer allgemeinen Medienkompetenz. In Zeiten von Filterblasen und Fake News erscheint mir das wichtiger denn je, nicht zuletzt und gerade auch in Bezug auf das Thema Religion.
Worin bestehen Chancen und Risiken, wenn Religiosiät interdisziplinär untersucht wird?
Der Zugriff verschiedener Disziplinen auf das gleiche Thema lässt erst ein multiperspektivisches (und Kontroversität nicht aussparendes) Bild entstehen.
Warum ist die Beschäftigung mit „Dynamiken des Religiösen“ für einen Geschichtsdidaktiker von Bedeutung?
Weil die religiöse Dimension des Historischen, die meines Erachtens von großer Bedeutung ist, in aktuellen Diskursen zum Lehren und Lernen von Geschichte zu wenig Beachtung findet.