
Foto: Moritz Maurer
Am 25. und 26. April 2025 fand an der Professur für Religionswissenschaft von Catherina Wenzel, PI bei „Dynamiken des Religiösen“, ein Workshop mit dem Titel „Klaus Heinrich als Religionswissenschaftler: Interventionen und Perspektiven“ statt. Organisiert wurde er von Kolja Huth (Universität Frankfurt) und Dr. Moritz Maurer (Universität Göttingen/ Universität Wien), die im vergangenen Semester bereits einen Lesekreis zum Thema geleitet hatten. Klaus Heinrich (1927-2020) lehrte am Religionswissenschaftlichen Institut der Freien Universität Berlin ab 1971 als Professor für „Religionswissenschaft auf religionsphilosophischer Grundlage“. Mit seinem sehr eigenen Zugang zu den Gegenständen des Faches forderte er eine Religionswissenschaft, die die Funktion erfüllen sollte, das Verdrängte der Philosophie in seinem Zutageliegen in den Religionen zu thematisieren. Nach einer Einführung durch die beiden Organisatoren wurde in neun Vortragen und der Keynote, die Prof. Dr. Horst Junginger (Universität Leipzig) hielt, das Werk Heinrichs aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet und auf seine Aktualität befragt. Das Spektrum reichte von einer Analyse mythologischer Motive im Stile Heinrichs bis hin zu seiner Verortung in historischen Bezugslinien der Disziplin und der weiteren Kulturwissenschaft. Neben den erhellenden Beiträgen kam es auch zu aufschlussreichen Diskussionen, an denen sich die mehr als zwanzig übrigen Zuhörer*innen lebhaft beteiligten. Zuspruch und Interesse waren insgesamt größer als die Organisatoren erwartet hatten. Deshalb wurde auf diesem Workshop der Plan gefasst, das Thema und die Beiträge zu einer Publikation weiter zu entwickeln.
Text: Moritz Maurer
Freitag:
16.00-16.30: Dr. Moritz Maurer, Kolja Huth: Einführung
16.30-1710: Till Seidemann: Kult und Prophetie. Klaus Heinrichs Kritik der Religionsphänomenologie
17.20-18.50: Keynote Prof. Dr. Horst Junginger: Die Menschengestalt der Götter und der Anthropomorphismus als ungelöstes Problem der religionswissenschaftlichen Theoriebildung
Samstag:
9.30-10.10: Dr. des. Dolores Zoé Bertschinger: Bewegte und bewegende Frauenbilder. Eine feministische Anfrage an Aby Warburg und Klaus Heinrich
10.10-10.50: Jochen Mündlein: Arbeiten am Rigorismus der Wahrheit
11.00-11.40: Prof. Dr. Hermann Pfuetze: Nein sagen gegen Zerstörung und Selbstzerstörung
11.40-12.20: Prof. Dr. Peter Bexte: Prozesse der Selbstzerstörung analysieren
13.30-14.10: Jan Andres Hartmann: Zerrissene Kentauren. Zur Faszinationsgeschichte einer Mensch-Tier-Gestalt
14.10-14.50: Dr. Rolf Bossart: Einmal ganz hindurch und wieder zurück: Religionsbegriff und -kritik bei Klaus Heinrich
15.00-16.20: Dr. Ansgar Martins und Anna Sutter: „Vom Bündnis denken“ und das Bündnisdenken. Klaus Heinrich und das Judentum
Foto privat (M. Maurer)