Laufend

Internationale Konferenz: “Alltäglicher Antisemitismus.”

Goethe-Universität, Campus Westend, Casino-Gebäude, 1.811 Nina-Rubenstein-Weg 1, Frankfurt am Main

Nach dem 7. Oktober 2023 ist die Konfrontation mit Antisemitismus wieder zu einer alltäglichen Erfahrung für Jüdinnen und Juden geworden, in Deutschland ebenso wie in vielen anderen Teilen der Welt. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die Konferenz mit Formen des Antisemitismus und der Judenfeindschaft, die sich nicht in staatlicher Politik oder den Schriften der bekannten antisemitischen Ideologen ausdrücken, sondern in der alltäglichen Interaktion zwischen Jüdinnen und Juden einerseits, Nichtjüdinnen und Nichtjuden andererseits. Sie untersucht diese Formen der Judenfeindschaft und ihre Folgen in der religiösen und säkularen Alltagskultur, im Zusammenleben in städtischer und dörflicher Nachbarschaft, und in Sprache und visuellen Repräsentationen. Sie spannt einen Bogen vom Mittelalter und der Frühen Neuzeit bis zur jüngsten Vergangenheit und zur Gegenwart, und sie diskutiert dabei, inwieweit „Alltag“ eine sinnvolle Kategorie ist, um die Manifestationen von Judenfeindschaft und Antisemitismus bis hin zur Shoah zu untersuchen. Die Konferenz beleuchtet damit einen wichtigen Aspekt des historischen Kontexts für das Projekt „Zerbrechliche Nachbarschaft: Gedenkbuch der Synagogen und jüdischen Gemeinden in Hessen“, in dessen Rahmen sie stattfindet.

Antisemtismus und Erinnerungskultur im Film. Ein Vortrag von Lea Wohl von Haselberg (Potsdam).

Goethe-Universität, Campus Westend, Hörsaalzentrum, HZ 9 Theodor-W.-Adorno-Platz 1, Frankfurt am Main

In welchem Verhältnis Wissenschaft zu den vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart steht, ist in jüngerer Zeit immer wieder Anlass für öffentliche Diskussionen. Auf der einen Seite steht Wissenschaft für eine neutrale und objektive Beobachtung ihrer ‚Forschungsgegenstände‘, auf der anderen Seite kann sie sich den Normen und ethischen Implikationen, die diesen Gegenständen gesellschaftlich vorgegeben sind, nicht entziehen.

Dies gilt einmal mehr unter den Bedingungen gesellschaftlicher Diversität und der mit ihrer verbundenen Perspektivenvielfalt auf die drängenden Krisenerfahrungen der Gegenwart. Die Themen Antisemitismus und Rassismus, Migration und Klimawandel, Geschlechterordnungen und die Legitimationskrise liberaler Demokratie, aber auch die weltweit zu verzeichnenden kriegerischen Konflikte stehen im Kontext einer Polarisierung und Moralisierung mediatisierter Öffentlichkeit(en), in die auch wissenschaftliche Diskurse verwickelt sind.