Prof. Dr. EDith Franke

Foto: Lili Obholz

Professorin für Allgemeine und Vergleichende Religionswissenschaft und Leiterin der Religionskundlichen Sammlung (UMG)

Religiöse Pluralität, inkl. innerreligiöser Diversität in der Gegenwart (im islamisch geprägten Indonesien), Materielle Kultur von Religion (Religion und Museum, Alltagsreligiosität), Gender und Religion

   weitere Forschungsschwerpunkte

  • Religion und Gesellschaft
  • Vernakuläre Religion und materielle Kultur
  • De-Kolonialisierung universitärer Sammlungen (Provenienzforschung religiöser Objekte
  • Konstellationen religiöser Mehrheiten und Minderheiten
  • Kritische Religionswissenschaft

Edith Franke

Seit 2006 bin ich als Professorin für Religionswissenschaft, Leiterin der Religionskundlichen Sammlung und als Geschäftsführende Direktorium des „Zentrums für interdisziplinäre Religionsforschung“ an der Philipps-Universität Marburg tätig. Mein Interesse an dem Zusammenhang von Religion und Gesellschaft hat mich zu der Beschäftigung mit Gender und Religion, den Rahmenbedingungen für religiöse Pluralität und zu der Frage nach den Faktoren für die Veränderung religiöser Überzeugungen und Praktiken geführt. Aktuelle Forschungsprojekte richten sich auf das Spannungsverhältnis zwischen „offizieller“ und „gelebter“ Religion, auf die materielle Kultur von Religion und das koloniale Erbe in Wissenschaft und Museen. 

„Mich motiviert es, mit meiner Forschung einen Beitrag zu leisten, um Wissen zur Vielfalt verschiedener, oft auch kollidierender religiöser und weltanschaulicher Vorstellungen und Praktiken bereit zu stellen und damit an der Schaffung einer Basis für wechselseitiges Verständnis und für sachliche, konstruktive Aushandlungsprozesse mitzuwirken.“

Foto: Lili Obholz

Zentrale Veröffentlichungen

MONOGRAFIE

BEITRAG

„Religion und Säkularität im modernen Indonesien“, in: M. Deeg et al. (Hg.), Grenzen der Religion: Säkularität in der Asiatischen Religionsgeschichte, Göttingen 2023, 307-334.

MONOGRAFIE

Medienauftritte

Wissenschaftliches und gesellschaftliches Engagement

Trialog der Religionen an der Landsynagoge Roth e.V. : Mitgestaltung und Moderation von Veranstaltungen zum Trialog von Judentum, Christentum und Islam (seit 2007)

Zentrum für interdisziplinäre Religionsforschung/ZIR an der Philipps-Universität Marburg: Initiatorin und geschäftsführende Direktorin (seit 2010)

“Maimonides Centre for Advanced Studies—Jewish Scepticism (MCAS)” an der Universität Hamburg: Mitglied des Beirats des (seit 2015)

Fragen und Antworten

Worum geht es in Ihrer jüngsten Publikation?

Im Sommer 2025 wird ein Aufsatz von mir erscheinen, in dem es darum geht, wie das Zusammenleben von religiösen Mehrheiten und Minderheiten in der islamisch geprägten Kultur Indonesiens funktioniert und welche Aspekte eine Rolle spielen, warum bestimmte religiöse Gemeinschaften akzeptiert und andere ausgegrenzt oder sogar verboten werden. Mich interessiert die Frage, welcher Einfluss  staatlichen Regulierungsmaßnahmen zukommt und welche Relevanz die im Alltag gelebten religiösen und sozialen Praktiken haben. Der Aufsatz trägt den Titel „Akzeptanz, Abgrenzung und Ausgrenzung: Faktoren der Regulierung von Machtverhältnissen im Verhältnis religiöser Mehrheiten und Minderheiten am Fallbeispiel Indonesien“ und wird in folgendem Band erscheinen: S. Jahn u. S. Weiß (Hg.), Religiöse Minderheiten – religiöse Mehrheiten. Zuschreibungspraktiken in pluralen Gesellschaften, Bielefeld 2025.

Was motiviert Sie zu Ihrer Forschung?

Die Frage, wie ein friedliches Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen, teilweise auch kollidierenden religiösen oder weltanschaulichen Haltungen gelingen kann, beschäftigt mich nicht nur persönlich, sondern sehe ich als eine der großen Herausforderungen an, denen sich Wissenschaft stellen muss. Die Welt ist von neu aufflammenden Konfliktlagen, tiefgreifenden Veränderungen des sozialen Miteinanders durch Mediatisierung, Migrationsbewegungen sowie von ökonomischen, politischen und ökologischen Krisen geprägt. Mich motiviert es, mit meiner Forschung einen Beitrag zu leisten, um Wissen zur Vielfalt verschiedener, oft auch kollidierender religiöser und weltanschaulicher Vorstellungen und Praktiken bereit zu stellen und damit eine Basis für wechselseitiges Verständnis und für sachliche, konstruktive Aushandlungsprozesse zu schaffen.

Forschungsinteressen