Prof. Dr. Ömer Öszoy
Professor für Koranexegese, Stellvertretender Direktor des Instituts für Studien der Kultur und Religion des Islam (GU, Fb 09)
Koranhermeneutik, Entstehung des Islams, zeitgenössische islam-theologische Ansätze, digitale Erfassung islamischer Primärquellen
Ömer Öszoy
Zentrale Veröffentlichungen
BEITRAG
„Die koranische Verkündigung. Eine theologische Einführung“, in: F. Körner, S. Kurnaz, A. Neuwirth u. Ö. Özsoy (Hg.), Jerusalemer Religionsgespräche 4: Christlich-islamische Interaktion. Theologische Grundlegung, Freiburg im Breisgau 2023, S. 13-50
BEITRAG
„Islamische Theologie heute: Orte, Gesichter und Tendenzen“, in: Peter Antes (Hg.), Islam III – vom 19. Jahrhundert bis heute, Stuttgart 2022, S. 177-217.
BEITRAG
„Die Koranexegese im Spannungsfeld zwischen Kompositionalität und Kontextualität: Text, Geschichte und Erfahrung“, in: D. Ansorge u. B. Knorn (Hg.), Zwischen Dogma und Erfahrung – Figuren der Glaubensbegründung im Dialog der Religionen, Münster 2021, S. 153-166.
KAPITEL
„Religionsfreiheit und religiös begründete Gewalt aus islamischer Sicht – ein koranhermeneutischer Beitrag“, in: P. Antes U. H. de Wall (Hg.), Religions- und Weltanschauungsfreiheit. Verfassungsrechtliche Grundlagen und konfessionelle Perspektiven, Stuttgart 2018, 34-40.
Wissenschaftliches und gesellschaftliches Engagement
Deutsche Gesellschaft der Humboldtianer (HUMBOLDT-CLUB)
Deutsche Gesellschaft für Islamisch-theologische Studien (DEGITS)
Wissenschaftlicher Beirat der Eugen-Biser-Stiftung
Beirat der Gesellschaft zur Förderung der Islamstudien
Fragen und Antworten
Was motiviert Sie zu Ihrer Forschung?
Bereits in einer frühen Phase meiner wissenschaftlichen Laufbahn wurde mir bewusst, dass die ersten Generationen muslimischer Gelehrter bestrebt waren, den Koran, der in der heutigen Zeit als ein kontextloses heiliges Buch betrachtet wird, im Kontext seiner Ursprünge zu interpretieren. Durch diese kontextualisierende Auslegung zielten sie darauf ab, eine Verbindung zwischen der Botschaft des Korans und ihrer wandelnden Lebensrealität herzustellen. Diese Beobachtung hat mich dazu ermutigt, dem Geist und nicht dem Buchstaben des Korans zu folgen und gleichzeitig die Gründe für die Etablierung des buchstabengetreuen Ansatzes als Mainstream zu erforschen. Die Untersuchung der Hintergründe und Folgen dieses radikalen Bruchs in der muslimischen Koranwahrnehmung, der die Theologie des Islams gänzlich prägt, stellt bis heute einen Schwerpunkt meiner Forschung dar. Dabei ist es mein Bestreben, Möglichkeiten zu ergründen, den Koran für die Menschen hier und heute zum Sprechen zu bringen.
Welches Buch hat Ihre Forschung geprägt?
„Major Themes of the Qur’an“ von Fazlur Rahman.