Prof. Dr. Armina Omerika
Foto: Julius Matuschik
Professorin für Ideengeschichte des Islam (GU, Fb 09)
Stellvertretende Sprecherin „Dynamiken des Religiösen“, Sprecherin des Querschnittsmoduls „Digitalität“
Moderne Islamische Theologie, Geschichtsdenken und Geschichtsbilder, Ideentransfer, Digitale Transformation
weitere Forschungsschwerpunkte
- Global Intellectual History
- Beziehungsgeschichte von Religionen
- Geschichte des Islams in Südosteuropa
- Digitale Hermeneutik der Islamischen Theologie
- Religiöse Pluralisierung
- Interreligiöser Dialog
Armina Omerika
Ich habe Islamwissenschaften, Film- und Fernsehwissenschaften und Anglistik studiert – eine Fächerkombination, die mein Denken und Wertschätzung von interdisziplinären Zugängen nachhaltig geprägt hat. Mein internationaler Werdegang hat mich zudem für inter- und transkulturelle Perspektiven sensibilisiert. Im Rahmen meiner Promotion habe ich mich mit der modernen Geschichte des Islams in Bosnien und Herzegowina auseinandergesetzt. Seit 2015 bin ich Professorin für Ideengeschichte des Islams an der Goethe-Universität. Mein Forschungsinteresse gilt der Frage, wie sich islamisches Denken im Spannungsfeld zwischen strukturellen und soziopolitischen Entwicklungen einerseits, und Ideentransfer sowie interreligiösem Austausch im Kontext der globalen Ideengeschichte andererseits formt und transformiert. Besonders faszinieren mich Kontexte, in denen Muslim*innen als Minderheiten agieren. Gerade in solchen Situationen entstehen oft originelle Argumentations- und Legitimationsstrategien, die sowohl religiös als auch gesellschaftlich innovativ sind. Darüber hinaus beschäftigt mich die Frage, wie Geschichte theologisch konstruiert, interpretiert und medial vermittelt wird. Dabei untersuche ich, wie mediale Transformationen, insbesondere die Digitalisierung, religiöse Selbstvergewisserung, theologische Deutungsmuster und interreligiöse Beziehungen beeinflussen
Zentrale Veröffentlichungen
HERAUSGABE
mit Chr. Ströbele, E. Karakaya u.E. Zemmrich (Hg.), Rechtspopulismus und Religion – Herausforderungen für Christentum und Islam, Regensburg 2023.
ARTIKEL
Geschichtlichkeit und Geschichtsbilder im modernen islamischen Denken, in: Frankfurter Zeitschrift für islamisch-theologische Studien 4 (2018), 7–35.
HERAUSGABE
mit S. Zarrabi-Zadeh, T. K. Gugler u. M. E. Asbury (Hg.), Dynamics of Islam in the Modern World – Essays in Honor of Jamal Malik, Leiden 2022.
MONOGRAFIE
Islam in Bosnien-Herzegowina und die Netzwerke der Jungmuslime (1918–1983), Wiesbaden, 2014.
Wissenschaftliches und gesellschaftliches Engagement
Assoziierte Professorin im DFG-Graduiertenkolleg „Theologie als Wissenschaft“
Mitglied der Steuerungsgruppe „Theologisches Forum Christentum-Islam“, Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Mitglied im Antidiskriminierungsrat der GU
Fragen und Antworten
Worum geht es in Ihrer jüngsten Publikation?
In meiner aktuellen Forschung geht es um die Frage, welche Geschichtsbilder und -vorstellungen der Arbeit moderner islamischer Theolog*innen zugrunde liegen, und wie die Wechselbeziehungen zwischen diesen Vorstellungen und theologischen Positionen aussehen.
Welche Bücher haben Ihre Forschung geprägt?
„Rethinking Islam“ von Mohammed Arkoun und „Die Geschichte der Belagerung von Lissabon“ von José Saramago.
Welches Lied eröffnet spannende und neue Perspektiven auf Religion und Religiosität?
„Story of Isaac“ von Leonard Cohen.