Religion und Religiosität stoßen seit jeher Austauschprozesse an. Sie sind Anziehungspunkt, Reibungsfläche und nicht selten Auslöser von Konflikten. Um ihre katalytische Wirkung zu verstehen und für produktiven Dialog zu nutzen, bedarf es historischer Tiefenschärfe und begrifflicher Klarheit.
DYNAMIKEN DES RELIGIÖSEN
Konstellationen der „Nachbarschaft“ in jüdischen, christlichen und islamischen Kontexten
Forschungsverbund der Goethe-Universität Frankfurt
AKTUELLE MELDUNGEN
Neue Führungsspitze und neuer Projektuntetitel
Armina Omerika, Professorin für Ideengeschichte des Islams, wird neue stellvertretende Sprecherin von „Dynamiken des Religiösen“. Auf Grund eines neuen Antragsformats trägt der Forschungsverbund zudem einen neuen Untertitel und heißt nun „Dynamiken des Religiösen: Konstellationen der ,Nachbarschaft‘ in jüdischen, christlichen und islamischen Kontexten“.
Interview mit Christian Wiese und Armina Omerika
Im neuen UniReport geben Armina Omerika, Professorin für Islamische Ideengeschichte, und Christian Wiese, Professor für Jüdische Religionsphilosophie, Einblick darin, wie sie die Situation auf dem Campus nach den Terrorangriffen des 7. Oktober und im Zuge des laufenden israelischen Einsatzes in Gaza erleben.
UNSERE FORSCHUNG
Im Forschungsverbund „Dynamiken des Religiösen“ untersuchen wir, Wissenschaftler*innen aus neun geisteswissenschaftlichen Disziplinen, Prozesse von Verstehen, Missverstehen und Verständigung in religiösen Kontexten. Wir fragen danach, wie sich diese Dynamiken historisch und konzeptuell fassen lassen und ergründen, welche politisch-sozialen, rationalen und emotionalen Voraussetzungen Verständigung braucht. Hierfür untersuchen wir den Umgang mit Mehrstimmigkeit innerhalb religiöser Gemeinschaften, befassen uns mit der kreativen Kraft von Missverständnissen und blicken auf „religiöse Nachbarschaften“, also darauf, wie religiöse Gruppen auf Überschneidungen in Glaubensinhalten und -praktiken, aber auch auf räumliche Nähe zueinander reagieren.
WICHTIGE TERMINE
Religiöse Traditionen wie die des Judentums, des Christentum und des Islams haben sich historisch in enger räumlicher, religiöser und kultureller Nähe zueinander entwickelt und bleiben bis in die Gegenwart aufeinander bezogen. Auf der Grundlage aktueller, interdisziplinärer Forschungen zielt die Veranstaltung auf eine Analyse der nachbarschaftlichen Dynamiken zwischen den drei Religionen.
Die Religions- und insbesondere die Missionsgeschichte hat sich als ausgesprochen fruchtbar für die postkoloniale Theoriebildung erwiesen und ist selbst mittlerweile tief von hier entwickelten Konzepten beeinflusst. Die diesjährige Summer School der DFG-Kollegforschungsgruppe POLY nimmt dies zum Anlass, diese wechselseitige Verschränkung unter die Lupe zu nehmen.
WEITERE MELDUNGEN
In Erinnerung an unseren Kollegen
Am 24. März 2024 ist unerwartet Prof. Dr. David Käbisch verstorben. David Käbisch war von 2013 bis 2024 Professor für Religionspädagik und Didaktik des Evangelischen Religionsunterrichts an der Goethe-Universtität und seit 2023 PI beim Forschungsverbund „Dynamiken des Religiösen“.