Albrecht Fuess

Professor für Islamwissenschaft (Philipps-Universität)

Muslime in Europa seit 1945, Interreligiöser und Interkultureller Dialog, Populärkultur von Muslimen in Europa seit 1945, Geschichte des östlichen Mittelmeerraums (13. – 16. Jahrhundert), das Mamlukensultanat und seine Nachbarn (1250-1517)

   weitere Forschungsschwerpunkte

  • Institutionalisierungsprozesse des Islams in Europa seit 1945
  • Archive muslimischer Gemeinschaften in Deutschland seit 1945
  • Land und Landnutzung in Ägypten (13. bis 16. Jahrhundert)
  • Vergleich der Herrschaftssysteme der Osmanen, Mamluken und Safawiden (14. bis 16. Jahrhundert)

Albrecht Fuess

Nach Abschluss meiner Promotion im Jahre 2000 an der Universität zu Köln mit einer Arbeit zur syro-palästinensischen Küste in mamlukischer Zeit (1250–1517) wurde ich 2002 wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl Islamwissenschaft der Universität Erfurt. Dort ergänzte ich meine wissenschaftliche Perspektive um das Themenfeld „Islam in Europa“, das Prof. Dr. Jamal Malik dort ausbaute. Ich habe es anschließend immer als große Bereicherung empfunden, zwischen meinen historischen und meinen gegenwartsbezogenden Forschungsgebieten hin- und her wechseln zu können, da es meinen eigenen Horizont erweiterte und manchmal auch überraschende Parrallelen auftreten. Schön ist auch die Kooperation mit Kolleg*innen aus dem östlichen Mittelmeerarum, die trotz aller Schwierigkeiten seit 30 Jahren Bestand haben.
Momentan arbeite ich mit Kollegen an einem Archivierungs- und Auswertungsprojekt des Islams in Deutschland seit 1945. Im historischen Bereich interessierten mich Konnektivitäten im östlichen Mittelmeerraum und Fragen von Ressourcen und Landnutzung.

„Mich faszinieren beim Umgang mit Religion und Religiösität die Überlappungen von Religionspraktiken zwischen religösen Gemeinschaften. Christliche Feiern können so islamisch gedeutet werden und umgekehrt. Orte werden gemeinsam genutzt, Heilige ähnlich verehrt. Feste wie Weihnachten werden global umgedeutet und erhalten neue Sinnstiftung. Die Ambiguität des Alltags.“

Zentrale Veröffentlichungen

BEITRAG

„Arabische Kultur in Europa, Süd- und Nordamerika. Einwander-Subkulturen auf dem Weg der Integration“, in: A. Kaplony (Hg.) Geschichte der Arabischen Welt, München 2024, S. 624-634.

BEITRAG

BEITRAG

“A ‚Medieval Islamist‘ versus an ‚Arab Machiavelli‘? The legacy of the Mamluk scholars Ibn Taymīya (1263-1328) and Ibn Nubāta (1287-1366)”, in: K. Oschema u. Chr. Mauntel (Hg.), Order into Action. How large-scale concepts of world-order determine practices in the premodern world, Turnhout 2022, S. 97-125.

Medienauftritte

„Tausendundeine Nacht. Scheinbar unversöhnlich stehen sich vom Nahen Osten bis nach Zentralasien Sunniten und Schiiten gegenüber, angeblich seit Jahrtausenden sind Araber und Perser einander in Feindschaft verbunden. Was ist dran an den vielen Erzählungen?“ FAZ, 18.01.2016 (mit Chr. Werner)

Wissenschaftliches und gesellschaftliches Engagement

Schatzmeister des Mediävistenverbandes und Mitglied des Vorstandes

Vorsitzender des Freundeskreises der Städtepartnerschaft Marburg-Sfax

Vorsitzender des Fördervereins „Marburger Kultur- und Bildungszentrum mit Moschee“

Fragen und Antworten

Wie sind Sie auf Ihr Forschungsthema aufmerksam geworden?

Durch eine Kindheit in Frankreich und Frankfurt mit islamischen Mitschülern.

Welches Buch hat Ihre Forschung geprägt

Fundamentalismus als patriarchalische Protestbewegung von Martin Riesebrodt.

Was ist die verrückteste Detailfrage, die Sie je untersucht haben?

Warum mamlukische Sultane Hörner in ihren Turbanen haben.

Beiträge zu Albrecht Fuess

Forschungsinteressen