Rückschau auf die KONFERENZ „Alltäglicher Antisemitismus. Formen und Folgen populärer Judenfeindschaft vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ (FRANkFURT, 1. – 3. DEZEMBER 2024)
Nach dem 7. Oktober 2023 ist die Konfrontation mit Antisemitismus wieder zu einer alltäglichen Erfahrung für Jüdinnen und Juden geworden, in Deutschland ebenso wie in vielen anderen Teilen der Welt. Vor diesem Hintergrund beschäftigte sich die Konferenz mit Formen des Antisemitismus und der Judenfeindschaft, die sich nicht in staatlicher Politik oder den Schriften der bekannten antisemitischen Ideologen ausdrücken, sondern in der alltäglichen Interaktion zwischen Jüdinnen und Juden einerseits, Nichtjüdinnen und Nichtjuden andererseits. Sie hat diese Formen der Judenfeindschaft und ihre Folgen in der religiösen und säkularen Alltagskultur, im Zusammenleben in städtischer und dörflicher Nachbarschaft, und in Sprache und visuellen Repräsentationen untersucht und dabei einen Bogen gespannt vom Mittelalter und der Frühen Neuzeit bis zur jüngsten Vergangenheit und zur Gegenwart.
An der an der Goethe-Universität stattfindenden Konferenz nahmen Forscherinnen und Forscher aus Deutschland, Israel, der Tschechischen Republik und den USA teil. Ihre Ergebnisse werden in einem Sammelband in der Reihe „Kontexte zur jüdischen Geschichte Hessens“ im Verlag De Gruyter publiziert.
Die Konferenz „Alltäglicher Antisemitismus: Formen und Folgen populärer Judenfeindschaft vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ stellt die Jahreskonferenz 2024 des Projekts „Zerbrechliche Nachbarschaft. Gedenkbuch der Synagogen und jüdischen Gemeinden in Hessen“ dar. Sie wurde von „Dynamiken des Religiösen“ gemeinsam mit dem Buber-Rosenzweig-Institut für jüdische Geistes- und Kulturgeschichte der Moderne und Gegenwart (GU), der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland, dem Institut für christlich-jüdische Studien und Beziehungen (Augustana-Hochschule Neuendettelsau) veranstaltet und von Stefan Vogt, PI bei „Dynamiken des Religiösen“, organisiert. Eine Förderung erfolgte zudem durch das Hessische Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen.